Zum 25jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Mag. Gerhard Hatzmann
Zu diesem besonderen Jubiläum wollte ich anfangs ein Gedicht schreiben.
Ich hab mir wochenlang die Aktivitäten von unserm Herrn Pfarrer angeschaut und sie mir durch den Kopf gehen lassen, da wusste ich, aus diesem riesigen Puzzle könnte man ein Buch entstehen lassen.
Es wäre allerdings nicht machbar gewesen, für dich lieben Herrn Pfarrer ein Buch dieser Größenordnung in der kurzen, mir zur Verfügung stehenden Zeit zu schreiben, geschweige denn vorzulesen.
Aber für unseren Herrn Pfarrer als ehemaligen Buchhändler der Universität Graz wäre ein Buch über diese vielen Aktivitäten gewiss ein Bestseller und Verkaufsschlager geworden.
Lieber Herr Pfarrer, lieber Gerhard!
Ich möchte kurz auf die Stationen deines Lebens eingehen.
1957 wurdest du in Kapfenberg geboren, verbrachtest deine ersten Lebensjahre im Schloss Wasserberg in der Gaal.
Als du vier Jahre alt warst übersiedeltest du mit deiner Familie nach Ehrenhausen, wo dein Vater eine Apfelsaftfabrik übernahm.
Als du die vierjährige Volksschule in Ehrenhausen besuchtest, warst du schon ungewöhnlich groß von Wuchs.
Die Schulfächer waren dir nicht so wichtig, du interessiertest dich mehr für Eisenbahn und fürs Theaterspielen.
Heute würde man sagen, du warst ein "verhaltensoriginelles Kind".
Dein Vater schickte dich mit zehn Jahren ins Gymnasium. Statt Lernen schriebst du lieber Theaterstücke und betätigtest dich als Fremdenführer in Ehrenhausen.
Als Buchhändler an der Universitätsbibliothek in Graz eignetest du dir nicht nur eine umfassende Allgemeinbildung, sondern auch ein hervorragendes Sprachgefühl an.
Nebenbei wurdest du als Vorsitzender in den PGR Ehrenhausen gewählt, dachtest damals aber nie daran, Priester zu werden.
1981 ereilte dich eine lebensbedrohliche Krankheit. In diesem Zustand zwischen Leben und Tod kristallisierte sich deine Berufung heraus.
Du sahst dich deutlich mit einem Priestergewand am Altar stehen.
Während der Genesung kam es zur großen Veränderung in deinem Leben und Gott hat dir in diesen Momenten eine vorher noch nie geahnte Berufung zum Priester spüren lassen.
Gott hat sich in deine Hand eingraviert und es wurde mir klar, wie dein weiterer Lebensweg verlaufen würde.
Gestärkt von dieser Faszination machtest du 1983 einen Vorbereitungslehrgang, wo du als Jahresbester in das Priesterseminar in Graz aufgenommen wurdest.
Am 2. Juli 1989 kam der große Tag an dem deine Vision Wirklichkeit wurde.
Du wurdest zum Priester geweiht und deine Heimatgemeinde Ehrenhausen bereiteten dir eine wunderbare Feier.
Ab 1989 verbrachtest du zwei Jahre als Kaplan in Radkersburg, danach warst du Krankenseelsorger in Graz.
1994/95 kamst du zur Uno nach Zypern als Militärseelsorger und anschließend ein Jahr die KFOR Truppen in Kosovo.
2000 wurdest du schließlich Pfarrprovisor in Krieglach, 2006 kam noch die Pfarre Langenwang hinzu.
Du hast deine schwierigen Aufgaben getreu deines Primizspruches "Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis und beharrlich im Gebet", bravourös gemeistert.
2007 wurde diese enorme Doppelbelastung zu groß, du musstest die zwei Pfarren aufgeben und kamst 2007 - 2011 als Seelsorger nach Eibiswald.
Immer wieder musstest du Untersuchungen und ärztliche Behandlungen über dich ergehen lassen.
Unser lieber Herrgott gab dir damals wieder die nötige Kraft und Gesundheit in seinem Weinberg weiter arbeiten zu können, bis du schließlich am 11. September 2011, „Gott sei's gedankt" zu uns nach Zeltweg kamst.
Du hast uns gesagt, dass du gerne in Zeltweg bist, lobtest auch die gute Arbeit deines Vorgängers Mag. Ewald Pristavec, auf der du deine Arbeit aufbauen konntest.’
Auf deinen Stationen dieser lebendigen, bunten Gemeinschaft der Kirche hast du viel gesehen, erlebt, erfahren, gehört und gespürt.
Als Priester hast du den Menschen deine Türen weit geöffnet, das Gemeinsame vor das Trennende gestellt. Du hast die Menschen liebevoll als Familie in dein Leben aufgenommen und jedem, ohne Ausnahme die Chance gegeben, mit dir gemeinsam den christlichen Weg zu gehen.
Du gibst den Menschen viel, bekommst aber auch viel zurück, wie du immer sagst. Sei es als Dechant, als Militärdekan im Streitkräfteführungskommando, oder als Vorsstandsmitglied und Kurator des SOS-Kinderdorfes, als Mitglied des Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark, oder als Feuerwehrkurat der Freiwilligen Feuerwehr Zeltweg, als Kurat beim Roten Kreuz, Landesverband Steiermark, sowie Mitglied bei der Berg und Naturwacht.
Vom Priester und Visionär mit Blick auf Christus hast du vieles bewegt, verändert und bist mutig auf Neues zugegangen.
Deine grenzenlosen Ideen sind ein Gewinn für Sozialkreis, Kinder, Jugend, einer großen Ministrantenschar, für Familien sowie Erwachsenenbildung, Integration und vieles mehr.
Du verstehst es, uns Menschen als wahrer Menschenfischer zu begegnen und uns mitzureißen.
Herr Pfarrer du bist für deine Schäfchen stets erreichbar, aufgeschlossen gegenüber aktuellen Themen (Rockkonzert in unserer Kirche) usw.
Wir bemerken, dass sich immer mehr Menschen um dich sammeln, sogar viele aus der Kirche Ausgetretene sind wieder zur Kirche zurückgekehrt.
Deine Begeisterung zur Verkündigung der christlichen Botschaft und der Weitergabe deiner spirituellen Impulse überträgt sich in vollem Maße auf deine lebendige Christengemeinde.
Gott selbst hat dir das Talent für deine überzeugenden, einfühlsamen, spannenden und auch oft mit einer Prise Humor versehenen Predigten geschenkt, die unser Leben bereichern.
Wenn du dich mit dem Mikrophon und einem anschaulichen Symbol vom Altarraum bis zur letzten Bankreihe bewegst, fühlt sich jeder Kirchenbesucher persönlich angesprochen, eingebunden und von dir angenommen.
Deine Krativitäten zur Verschönerung der Kirche, des Pfarrhofes und des Friedhofes haben ein weitreichendes Ausmaß angenommen.
Bau der Kapelle im Pfarrhaus, Restaurierung der alten Weihnachtskrippe, Restaurierung des alten Vortragskreuzes, geordnete Wasserplätze am Gottesacker, Altarbeleuchtung in der Kirche, Anbringung von künstlerisch wertvollem Bild, das du von deinem Künstlerfreund Anton Hafner geschenkt bekommen hast und vieles mehr.
Du sprichst dich auch für Dialoge zwischen den Religionen aus, lässt durch deine Gastfreundschaft eine kirchliche Partnerschaft entstehen, besuchst alte, kranke und alleinstehende Menschen, lädst in dankbarer Weise jährlich zum Mitarbeiterempfang ein, unterstützt Notleidende finanziell. Keine Mühe ist dir zu groß, keine Arbeit zuviel, du verstehst es, mit den Menschen Feste zu feiern, wobei auch dein Humor nicht zu kurz kommt, wenn du meinst: "Woa a Blödsinn, hätt ih net mochn sulln"!
Wenn du manchmal bei Benefizveranstaltungen aus deinen zahlreichen Büchern mit heiterem und besinnlichem Inhalt liest, kann dein Publikum aus dem Vollen schöpfen.
Wenn du den Menschen deine Umarmungen spüren lässt, fühlt sich das an, wie Frieden, der sich von dir überträgt, oft sogar wie Balsam auf Wunden.
Deine große Dankbarkeit setzt in uns neue Kräfte zur Mitarbeit frei, daher wollen wir dich stets gerne auf deinem Weg unterstützen, um mit dir das gemeinsame Ziel auf Gott gerichtet, zu erreichen.
Mögen aus deinem guten Samen, den du ausstreust, gesunde Früchte wachsen!
Gott lohne dir deine großen Bemühungen, segne allzeit deine Arbeiten und erhalte dich gesund, damit wir noch viele gemeinsame Jahre in guter Zusammenarbeit verbringen können!
Gott schenke dir Gnade in Fülle!
Erika Schiefer